Alperia? Sicher! Wie die Anlagensicherheit gewährleistet wird

Nachhaltigkeit
Alperia? Sicher! Wie die Anlagensicherheit gewährleistet wird

Sicherheit. Ein Gefühl, das uns allen bekannt und das auch erstrebenswert ist: Wenn es um die Sicherheit der Anlagen von Alperia geht, wird nichts dem Zufall überlassen. Deshalb wird diese Herzensangelegenheit auch auf mehreren Ebenen gepflegt und zieht sich durch das gesamte Unternehmen.

Das operative Personal von Alperia arbeitet jeden Tag daran, dass in den Werken alles wie am Schnürchen läuft. Zudem gibt es den Bereich „Fachkontrollen“, dessen Mitarbeitende rund um die Uhr, d.h. auch im Bereitschaft in den Nachtstunden und an den Wochenenden, im Einsatz sind. Und es ist auch die Mission des Bereichs „Staudämme und Sicherheit hydraulische Anlagen“, die Zuverlässigkeit der Stauanlagen und Wasserbauten insbesondere in Hinblick auf die Sicherheit des Gebiets und der Personen zu garantieren.

Die Zusammenarbeit zwischen den verschiedensten Bereichen

Ein sehr wichtiger Aspekt zum Erreichen der Anlagensicherheit ist die Zusammenarbeit und der Austausch zwischen den KollegInnen desselben Bereichs wie auch zwischen den verschiedensten Bereichen innerhalb der gesamten Alperia Gruppe, zum Beispiel mit der Fernleitstelle und der Abteilung Digital & Technology. Erstens, weil man somit Erfahrungswerte weitergeben kann und zweitens, weil es manchmal auch gar nicht anders geht, da die Kompetenzen der Einzelnen teilweise sehr fachspezifisch sind und auch sein müssen. Mit dem zusammengelegten Wissen wird dann jede Herausforderung gelöst.

Wie die Zusammenarbeit aussieht

Einige der manuellen und automatischen Überwachungsinstrumente (bestimmte Arten von Sensoren und die dazugehörige Elektronik), die in den Dämmen oder nahegelegenen Bauwerken installiert sind, werden von den Fachkontrolleuren ausgetauscht bzw. repariert oder kalibriert; oft kommt die Fehlermeldung vom Bereich Staudämme und Sicherheit hydraulische Anlagen, weil Ungereimtheiten bei der Datenanalyse entdeckt wurden. In anderen Fällen, zum Beispiel bei einem Blitzeinschlag, kommt die Meldung direkt von den Staudammwärtern zu den Fachkontrolleuren. Für einige spezielle, hauptsachlich topografische Messgeräte und Sensoren sind außerdem externe Firmen zuständig. Wenn es eine Inspektion der Gewässer braucht, von unzugänglichen Staudammmauern oder Druckstollen an steilen Hängen kommen Drohnen zum Einsatz. Dazu unten mehr.

Arbeitsablauf und Teamwork

Das Team für die Fachkontrollen besteht aus elf Mitarbeitenden, die als Basis eine elektrotechnische oder eine elektronische Ausbildung haben. Das Team Staudämme und Sicherheit hydraulische Anlagen besteht aus neun Mitarbeitenden; es sind Ingenieure, Geometer und Techniker.

Die Kompetenzen sind untereinander aufgeteilt, doch hilft man sich gegeneinander aus, wenn es die Arbeit so verlangt, das ist selbstverständlich. Manche Arbeiten werden von einzelnen erledigt, andere in der Gruppe, das hängt stark von der Aufgabenstellung ab.

Ein klassischer täglicher Ablauf liegt nicht vor, gefragt ist vor allem Flexibilität. D. h. es gibt regelmäßige und geplante Arbeiten, doch gibt es immer wieder Unvorhergesehenes.

Lavoro sul campo

Was getan werden muss

Die Teams führen regelmäßige Kontrollen wie auch spezifische Wartungen durch – wöchentlich, monatlich, jährlich – und reagieren sofort auf eventuelle Schadens- oder Fehlfunktionsmeldungen seitens der KollegInnen oder der Sensorik. Hier heißt es dann auf Störungssuche gehen und deren Behebung ausführen. Zum Beispiel kann ein Schutzrelais auslösen, weil irgendetwas kaputtgeht, zum Beispiel durch einen Blitzschlag oder durch Altersschwäche. Oder ein Gerät ist defekt. Manchmal kann es auch ein Tier sein, das eine Meldung auslöst, wenn es zum Beispiel ein Kabel anbeißt. Es kommt schon mal vor, dass Tiere ihr Geschäft dort machen, wo sie nicht sollen, weil sie trotz aller Vorkehrungen doch noch ein Schlupfloch finden; so geschehen mit einem Siebenschläfer, der bei einer Kontrolle auf frischer Tat ertappt wurde. Es bleibt die Frage offen, wer mehr erschrocken ist: der Fachkontrolleur oder der Siebenschläfer.

Andere Beispiele sind:

  • Vibrationsmessungen von Generatoren und Turbinen
  • Kontrolle des Datenaustauschs zwischen Überwachungssystemen und der Fernleitstelle (Kontrollzentrale)
  • Wartung und Reparatur von Automationen
  • Drohnenflüge für Kontrollen und Störungsidentifizierung
  • Einsatz des Unterwasserroboters für Kontrollen und Störungsidentifizierung; dabei handelt es sich um einen Tauchroboter, mit dem man kontrollieren kann, ob zum Beispiel die Schleuse blockiert ist, Holz hineingekommen ist, es Sandablagerungen gibt
  • Kontrolle von Batterien, da sie für die Versorgungsspannung wichtig sind, d.h. damit die Anlagen nie im Dunkeln stehen
  • Beobachtung der Anlage und der Ufer in unmittelbarer Nähe des Staudamms
  • Auswertung der regelmäßig erhobenen Messungen und Interpretation der Entwicklung etwaiger damit verbundener Phänomene
  • topografische Vermessungen zur Kontrolle und Überwachung bei Felsstürzen und/oder Erdrutschen rund um die Anlagen
  • Einhaltung und Anpassung an die betreffenden Gesetze und Rechtsvorschriften auf Landes- bzw. nationaler Ebene
  • Erstellung und Übermittlung der erforderlichen Dokumentation (Berichte, beeidigte Erklärungen über den Sicherheitszustand der Stauanlage sowie Halbjahres- und Jahresbericht mit der Analyse zur Auswertung der durchgeführten Kontrollmessungen); die Daten werden zum Beispiel an die DGD weitergeleitet (Direzione Generale Dighe – Generaldirektor für Stauanlagen des Ministeriums für Infrastrukturen) – dabei handelt es sich um eine staatliche Behörde, die alle Stauseen in ganz Italien ab einer bestimmten Größe kontrolliert; bei Anlagen mit kleinerem Fassungsvermögen ist die Provinz Südtirol zuständig

Die Fehlersuche ist übrigens nicht immer einfach und unmittelbar. Nicht selten braucht es viel Geduld, und auch eine jahrelange Erfahrung ist sehr nützlich. Manchmal, wenn der Auslöser der Störung nicht gleich ersichtlich ist, muss man ein Registriergerät an die Fehlerstelle hängen und diese beobachten, damit man mehr zur Problematik erfährt.

Wie oft Unvorhergesehenes geschieht? Es kann sein, dass jahrelang nichts kaputtgeht, aber dann zum Beispiel innerhalb kürzester Zeit mehrere Blitzeinschläge Schaden anrichten.

Intervento Versciaco

Ein konkreter Einsatz: Der Fall Vierschach

Vor Kurzem musste die ganze Automation der Zentrale umprogrammiert werden, um sie den neuesten Standards und gesetzlichen Normen anzupassen. Das war ein größerer Eingriff, der drei Tage in Anspruch genommen hat. Diese Arbeit fiel in den Zuständigkeitsbereich der Fachkontrolleure.

Es handelt sich dabei um ein System, das die Druckleistung misst. Diese Daten müssen dann dem Anlagensystem weitergegeben werden, damit auch die Fernleitzentrale (Kontrollzentrale) alle Daten richtig übermittelt bekommt. Zudem müssen dabei alle Systeme cybersecuritymäßig abgesichert sein. Es waren also drei Bereiche abzudecken:

  1. Die Geräte und deren Sensorik
  2. Die Automation, d.h. die speicherprogrammierte Steuerung. Einfach erklärt: Maschinen, die ein gewisses Programm zyklisch ablaufen lassen; wir reden hier von Millisekunden (zwischen 10 und 100 Millisekunden)
  3. Die sichere und korrekte Datenübertragung
Ispezione dall'alto

Das Adlerauge von oben

Für Kontrollen und Störungsbehebungen werden seit 2018 auch Drohnen eingesetzt. Zum Beispiel werden die Druckleitungen (nur überirdisch) ein Mal im Jahr abgeflogen. Weitere bzw. andere Kontrollen erfolgen auf Anfrage von verschiedenen Bereichen, z. B. das Abfliegen der Abwasserschächte vom Regenwässer oder das Abfliegen von Stollen, deren Begehung gefährlich ist.

Nach Unwettern und Schneefall werden betroffene Stromlinien abgeflogen, um zu schauen, ob und wo welcher Schadensfall vorkommt, ob eventuell Bäume auf die Linie gefallen sind.

Beispiel aus der Geschichte: Nach dem berühmt-berüchtigten Unwetter Vaia wurde in Sexten (Pustertal) eine Nebenfassung mit Geröll und Stein begraben, sodass das Überwasser über die Ufer getreten ist. Das Ausmaß der Bescherung konnte am besten über die Drohne gesichtet werden.

Der große Vorteil der Drohne ist, dass man nicht mehrere Personen zur Stelle schicken muss, wo eine Kontrolle bzw. ein Lokalaugenschein durchgeführt werden muss, und diese sich auch nicht in Gefahr begeben müssen, zum Beispiel durch das Begehen von steilem Gelände.

Momentan besitzt Alperia Greenpower zwei Drohnen, die eingesetzt werden können, und es gibt zwei Mitarbeiter, die den Drohnenführerschein haben, den es für den Einsatz in spezifischen Kategorien braucht, d.h. zum Beispiel für das Fliegen in kritischen Zonen. Der Pilot ist verantwortlich für alles, was während dem Flug passiert. Er muss sich auch mit den Regeln der italienischen Luftaufsichtsbehörde ENAC auskennen.

Bei Alperia werden keine Hobbydrohnen, sondern spezielle Geräte eingesetzt, die für Inspektionen geeignet sind. Eine davon ist daher mit einer Wärmebildkamera und Rundumsensorik ausgestattet, mit der das Ziel bis zu 1,50 m Abstand angeflogen werden kann.

Fazit

Die Anlagen von Alperia werden rund um die Uhr regelmäßig sowohl über automatische System wie auch über mehrere Teams kontrolliert und gewartet. Am Ende zählt also, zum Glück immer noch, der Mensch und die Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitenden. Für die Sicherheit aller, der Bevölkerung und den Mitarbeitenden.

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